
von Nia Cannelle
In einer Welt, in der alles nur ein Klick entfernt ist, fühlt sich Vinyl wie ein kleiner Akt von Rebellion an. Streaming ist convenient, klar. Aber Vinyl? Vinyl ist eine Experience. Es ist ein Ritual. Ein Moment nur für mich und die Musik.
Für mich fängt alles an, lange bevor die Nadel überhaupt die Platte berührt. Es ist dieses Rausgehen aus dem Haus. Kopfhörer rein, Kopf irgendwo zwischen gestern und morgen, und dann dieses Verlieren in Plattenläden. Durch Kisten diggen, Buchstabe für Buchstabe, Cover für Cover. Jede Platte hat Gewicht nicht nur physisch, sondern emotional. Man hält sie in den Händen und irgendwie hält sie dich auch.
Ich erinnere mich an einen dieser Tage, an denen sich alles zu schwer angefühlt hat. Ich musste mich fast zwingen, rauszugehen. In einem kleinen Laden. Ich wusste genau, wonach ich suche, ein Led Zeppelin Album. Nicht als Nostalgie, sondern als Rettungsanker. Auf dem Weg nach Hause habe ich die Platte nicht in meine Tasche gepackt. Ich habe sie sichtbar getragen. Wie ein Accessoire. Wie ein Statement. Manche Leute haben weggeschaut, manche haben gelächelt, manche genickt, als würden sie verstehen, ohne ein Wort zu sagen. Als wäre die Musik schon da, obwohl sie noch nicht gespielt hat.






