
von Birgit Fuß
Alben sind mein tägliches Geschäft - ich bin seit 27 Jahren, also mein halbes Leben lang Redakteurin beim ROLLING STONE und vor allem für den Plattenteil zuständig. Höre dadurch ständig sehr viel Neues, aber komme natürlich auch immer wieder auf meine Favoriten zurück. Während ich als Teenager hauptsächlich Hardrock und Metal geliebt habe, sind meine Regale längst voll mit Singer-Songwritern, Alternative-Rock, Pop und allem Möglichen. Entsprechend bunt ist meine Auswahl hier...
Das Cover, auf dem Angus Young mit Teufelshörnchen zu sehen ist, und der Titel ihres sechsten Albums brachten 1979 allerorten Konservative gegen AC/DC auf. Dabei waren die Australier um die Ausnahmegitarristen Angus und Malcolm Young (eigentlich Schotten) keine Satanisten, nur Spaßvögel mit Lust an der Provokation. "Highway To Hell" wurde sprichwörtlich, ebenso die erste Zeile aus dem Song: „Livin’ easy, lovin’ free.“ Erstmals ließ sich die Band nicht von Harry Vanda und dem ältesten Young-Bruder George produzieren, sondern von Mutt Lange. Sie wollten endlich ins US-Radio, dafür gingen sie sogar drei Monate statt drei Wochen ins Studio – das Resultat waren enorm kompakte, straighte Hardrock-Hymnen, die praktisch nur von Partys und Sex handelten. Keine sieben Monate nach der Veröffentlichung starb Sänger Bon Scott in seinem Auto an einer Alkoholvergiftung, keinen Monat nach seiner Beerdigung machten AC/DC mit Brian Johnson weiter. Eine der erstaunlichsten Erfolgsgeschichten aller Zeiten.





